Dienstag, 20. Oktober 2009

Fundscheine

Ich hatte als Kind schon die Marotte, mein Taschengeld in meinen Büchern zu verstecken. Meine Schwester stöberte nämlich allzu gerne in meinen Sachen rum. Und die Bücher waren vor ihr sicher, da hat sie sich nie dran vergriffen. Sehr gerne genommen von mir war damals "Hindenburg" von Wolfgang Ruge - ein schöner dicker Wälzer - bis zu dem Zeitpunkt, als meine Mutter sich mal das Buch ausgeliehen hatte. Als sie mit einem verschmitzten Grinsen das Buch wieder auf meinen Tisch legte, wechselte ich ganz spontan zu Konstantin Simonow, "Kriegstagebücher Teil 2". Der war nun wirklich vor jeglichem Zugriff sicher.

Irgendwie habe ich diesen Tick bis heute beibehalten. Verirrt sich mal ein total vergruschtelter Schein in mein Portemonnaie, muss der sofort glattgepresst werden. Und das geht nunmal am Besten in einem Buch. Dabei wechsel ich zwischen Rilke, Morgenstern und Heinrich Schliemann. Tja, und wenn ich mal auf die Schnelle was Bares brauche - ich finde immer was. Irgendwo hat sich immer ein Zehner versteckt. Ich glaube, ich muss öfter mal mein Bücherregal entstauben.

Übrigens, Frauen sind ja multitaskingfähig. Deshalb habe ich nebenbei meinen Wasserkocher entkalkt, damit der nächste Tee wieder nach Heu schmeckt und nicht zwischen den Zähnen knirscht. Allerdings war der Wasserkocher wohl der Meinung, was der Fernseher kann, kann er auch und hat das Zeitliche gesegnet. Naja, hab ja gerade 10 Euro gefunden ...

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